Bayer – Anderson bewegt was!
0

Bayer Leverkusen ist zurück in der Champions League und hat die erste Partie souverän gewonnen. Das Sponsoring des amtierenden Deutschen Meisters trägt allmählich Früchte. In den zurückliegenden Wochen zeigte der Life-Science-Konzern, dass sich die Investments der zurückliegenden Jahre im Pharmabereich allmählich auch lohnen. Den Anlegern ist dies nicht entgangen.

Der Leverkusener Konzern gliedert sich primär in drei große Sparten: Crop Science mit Düngemittel und Pestiziden, Pharmaceuticals mit zulassungspflichtigen Medikamenten sowie Consumer Healthcare mit rezeptfreien Medikamenten. Der Crop Science-Bereich steuerte im ersten Halbjahr 2024 über 51 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Der Pharma-Sektor generierte knapp 36 Prozent und Consumer Health über 11 Prozent des Konzernumsatzes. Die Margen liegen jeweils oberhalb von 20 Prozent. Dennoch ist die Aktie seit Jahren unter Druck.

2026 sollen die Glyphosat-Klagen eingedämmt sein

Größter Belastungsfaktor sind die anhängigen Glyphosat-Klagen aufgrund angeblich krebserregender Wirkung des Unkrautvernichters. In den zurückliegenden Wochen hat Bayer eine Reihe von Klagen gewonnen. Jüngsten Berichten zufolge sind bisher rund 2/3 verglichen worden oder erfüllten nicht die Vergleichskriterien. Rund 58.000 Klagen sind Konzernangaben zufolge jedoch noch offen. Es drohen somit weitere Milliardenzahlungen. „Bis 2026 will Bayer die Bedrohung durch die Glyphosat-Klagen signifikant eindämmen, so hat es Bill Anderson angekündigt, und daran arbeiten wir mit aller Kraft“, sagte Matthias Berninger, Cheflobbyist des Konzerns, kürzlich der „Rheinischen Post“. Um dies zu erreichen, will Bayer einen neuen Anlauf vor dem Obersten Gericht der USA wagen.

Aufgrund milder Temperaturen und des Preisdrucks musste Bayer in diesem Segment im ersten Halbjahr allerdings einen Umsatzrückgang von rund drei Prozent hinnehmen. Gleichwohl will Bayer in diesem Segment in den kommenden 10 Jahren 10 Blockbuster auf den Markt bringen. So forscht Bayer unter anderem am neuen Herbizid Icafolin für Ackerkulturen. Mit dem Preceon Smart Corn System will Bayer den Maisanbau weltweit revolutionieren. Preceon-Pflanzen sind niedriger und deshalb widerstandsfähiger gegenüber starken Winden und schwierigen Wetterbedingungen. 

2 potenzielle Blockbuster in der Pipeline

Andersons zweite Großbaustelle ist die Produktpipeline im Pharmabereich. Beim Top-Seller Xeralto, sorgten zugelassene Nachahmerprodukte beim Gerinnungshemmer bereits für einen zweistelligen Umsatzrückgang. Das Augenmittel Eylea zeigte zuletzt zwar ein leichtes Umsatzplus, aber die Patente des Blockbuster-Medikaments laufen Mitte des Jahrzehnts aus. Mit dem Abbruch der jüngsten Studie zum Gerinnungsmittel Asundexian hat die Pipeline einen herben Rückschlag erlitten. Daher setzt Anderson aktuell vor allem auf Nubeqa und Kerendia.

Das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa ist bereits in den USA und Europa zugelassen und verbuchte im ersten Halbjahr 2024 ein Umsatzplus von knapp 78 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Neueren Studien zufolge, besteht die Chance auf eine Zulassung für eine erweiterte Anwendung. Analoge Pläne hat Bayer mit dem Herz- und Nierenmedikament Kerendia (Fenerenon). Kerendia bescherte dem Bayer-Konzern im ersten Halbjahr ein Umsatzzuwachs von rund 70 Prozent. Anfang diesen Monats präsentierten die Leverkusener auf einer Fachkonferenz neue Daten. Eine Zulassung zur Behandlung von Herzinsuffizienz könnte den Umsatz in die Höhe schnellen lassen.

Neben den beiden Hoffnungsträgern setzt der Konzernchef vor allem auf Elinzanetant zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden. Eine Zulassung in den USA ist bereits beantragt. Mit einer Zulassung wird Mitte 2025 gerechnet. Darüberhinaus hat Bayer in den zurückliegenden Jahren unter anderem den Gentherapie-Entwickler Asklepios BioPharmaceutical, den Zelltherapie-Entwickler BlueRock Therapeutics und Vividion Therapeutics, das seine Chemoproteomics-Plattform zur Entwicklung von Präzisionsmedikamenten für Krebs- und Immunerkrankungen einsetzt, übernommen, um die Pipeline zu stärken. Bis zur Marktzulassung eines Medikaments werden jedoch noch einige Jahre vergehen.

Umbau kommt voran

Hohe Schulden und teure Prozesse belasten das Zahlenwerk. Daher hat Anderson bereits kräftig auf die Kostenbremse gedrückt. Die Verwaltung und Arbeitsprozesse sollen verschlankt und bis 2026 Kosten von rund zwei Milliarden Euro eingespart werden. Ein großer Teil soll dabei durch Stellenstreichungen erfolgen. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen sah sich Anderson im Plan.

Die hohe Unsicherheit rund um die Rechtsstreitigkeiten hält viele Anleger von einem Engagement ab. Das KGV von 5 (Quelle: Refinitiv) zeigt, dass gewisse Risiken inzwischen eingepreist sind. Weitere Rückschläge sind dennoch nicht ausgeschlossen.

Chart: Bayer

Widerstandsmarken: 29,65/32,50/36,00EUR

Unterstützungsmarken: 18,70/25,40 EUR

Die Aktie von Bayer bildet seit dem zweiten Quartal 2017 einen Abwärtstrend. Seit Februar diesen Jahres hat sich das Papier zwischen EUR 25,40 und EUR 29,65 eingependelt. Der kurzfristige RSI-Indikator ist neutral zu bewerten. Der kurzfristige MACD-Indikator tendiert nach oben. Aktuell notiert die Aktie an der Oberkante der Bandbreite. Gelingt der Ausbruch über EUR 29,65 eröffnet sich weiteres Aufwärtspotenzial bis zum Jahreshoch von EUR 36. Noch ist es jedoch noch nichts soweit. Bis zum Ausbruch nach oben muss mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden. Kippt die Aktie unter EUR 25,40 droht eine weitere Verkaufswelle bis EUR 18,70.

Bayer in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 25.10.2021– 26.06.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Bayer in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)

Betrachtungszeitraum: 27.09.2016 – 26.09.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Strukturierte Produkte wie Express Aktienanleihen Protect könnten eine interessante Anlagemöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Express Aktienanleihe Protect wird die Barriere bei 50 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Notiert die Aktie von Bayer an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe des Referenzpreises oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinskupon den Nennwert vorzeitig ausbezahlt. Andernfalls verlängert sich die Laufzeit bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die Aktie auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten Anlegern die Möglichkeit täglich mit dem festgelegten Hebel überdurchschnittlich an der Kursentwicklung der Bayer-Aktie zu partizipieren. Allerdings drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust, wenn der Basiswert die entgegengesetzte Richtung einschlägt. Zudem sind sie aufgrund ihrer Konstruktion nicht als langfristige Anlage geeignet.

Investmentmöglichkeiten

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
Bayer Express Aktienanleihe Protect HV4Y27* 101,25 %** 22.10.2027 Basispreis: 50%***; Zinssatz: 5.8 % p.a.
* Zeichnungsfrist 24.10.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 26.09.2024; 09:00 Uhr; weitere Produkte auf  Bayer finden Sie hier.

Faktor Long Optionsscheine auf Bayer für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Bayer HD0VV3 4,19 19,145028  21,538157  3 Open End
Bayer HD3K77 8,36 22,973405  25,845081  5 Open End
Bayer HD7R3E 11,85 25,844687  27,855404  10 Open End
Bayer HD8PF6 23,80 26,801781  28,14187  15 Open End
Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 26.09.2024; 09:05 Uhr

Faktor Short Optionscheine auf Bayer für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Bayer HD2LUF 6,12 38,280618  35,888079  -3 Open End
Bayer HB99C7 11,99 34,452241  31,582369  -5 Open End
Bayer HC409F  4,18 31,580959  29,57241  -10 Open End
Bayer HD84K5 2,39 30,623865  29,28254  -15 Open End
Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 26.09.2024; 09:05 Uhr

Weitere Produkte auf die Aktie der Bayer finden Sie unterwww.onemarkets.deoder emittieren Sie einfach Ihr eigenes Hebelprodukt.Mit my.one direct bei stock3 Terminalkönnen Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches HVB Hebelprodukt konfigurieren und emittieren!

Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss.

Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich auf Grundlage eines Wertpapierprospekts, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") gebilligt wurde. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Empfehlung zu verstehen, diese Wertpapiere der UniCredit Bank GmbH zu erwerben. Allein maßgeblich sind der Prospekt einschließlich etwaiger Nachträge und die Endgültigen Bedingungen. Es wird empfohlen, diese Dokumente vor jeder Anlageentscheidung aufmerksam zu lesen, um die potenziellen Risiken und Chancen bei der Entscheidung für eine Anlage vollends zu verstehen. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Funktionsweisen der Produkte: https://blog.onemarkets.de/funktionsweisen

Ähnliche Artikel

Bayer mit Kurssturz

Die Aktie von Bayer stürzte auf den den tiefsten Stand seit 2005. Abschreibungen in Milliardenhöhe auf den schwächelnden Agrarbereich sorgten erneut für rote Zahlen im abgelaufenen Quartal. Hinzu kommen die Unsicherheiten rund um die Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten. Bei vielen Investoren

Bayer – Druck auf Konzernchef wächst

Der Reigen an Hiobsbotschaften bei Bayer reißt nicht ab. Am Wochenende gaben die Leverkusener bekannt, dass die Phase III-Studie eines ihrer größten Hoffnungsträgers, Asundexian, abgebrochen wurde. Prompt sackte das Papier auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2009.