Der Reigen an Hiobsbotschaften bei Bayer reißt nicht ab. Am Wochenende gaben die Leverkusener bekannt, dass die Phase III-Studie eines ihrer größten Hoffnungsträgers, Asundexian, abgebrochen wurde. Prompt sackte das Papier auf den tiefsten Stand seit Frühjahr 2009.
Seit Juni 2023 ist William Anderson für den Konzern verantwortlich. Jüngsten Meldungen zufolge plant er die gesamte Organisation und Prozesse neu aufzustellen und Hierarchien und Bürokratie abzubauen. Die neue Strategie soll voraussichtlich auf dem Kapitalmarkttag im März vorgestellt werden. Ob sich die Investoren bis dahin gedulden ist jedoch fraglich. Nach den Botschaften vom Wochenende werden zeitnah schärfere Maßnahmen von Anderson erwartet.
Pharmasparte und Prozesse belasten
Mit dem Abbruch der jüngsten Studie zum Gerinnungsmittel Asundexian hat die Pipeline einen herben Rückschlag erlitten. Blockbuster-Medikamente wie Eylea und Xarelto verlieren Mitte des Jahrzehnts ihren Patentschutz. Mit dem Nierenmedikament Kerendia, dem Prostatamedikament Nubeqa und dem Mittel gegen Herzinsuffizienz Verquovo wurden inzwischen drei vielversprechende Medikamente bereits zugelassen. Die Lücke, die Eylea und Xarelto hinterlassen könnten, werden sie jedoch nicht schließen. Für Asundexian wurde eine Zulassung ab 2026 und ein Jahresumsatz von bis zu fünf Milliarden Euro angepeilt. Die Phase III-Daten zeigten jedoch eine unterlegene Wirksamkeit als das bereits bestehende Medikament Eliquis. Vor diesem Hintergrund werden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung nun neu verteilt. Insgesamt hat Bayer gegenwärtig knapp 40 Programme in der klinischen Entwicklung. Ein großer Hoffnungsträger, der sich in der dritten klinischen Phase befindet, ist der Wirkstoff Elizanetant zur Behandlung von Hitzewallungen in den Wechseljahren. Eine Zulassung könnte möglicherweise 2025 erfolgen. Darüberhinaus hat Bayer in den zurückliegenden Jahren unter anderem den Gentherapie-Entwickler Asklepios BioPharmaceutical, den Zelltherapie-Entwickler BlueRock Therapeutics und Vividion Therapeutics, das seine Chemoproteomics-Plattform zur Entwicklung von Präzisionsmedikamenten für Krebs- und Immunerkrankungen einsetzt, übernommen, um die Pipeline zu stärken. Bis zur Marktzulassung eines Medikaments werden jedoch noch einige Jahre vergehen.
Die aktuell schwache Produktpipeline ist längst nicht die einzige Großbaustelle von Konzernchef Anderson. Ein Ende des Glyphosat-Skandals ist ebenfalls noch nicht in Sicht. Zwar wurden in den zurückliegenden Monaten eine Reihe von Prozessen gewonnen. Ende vergangener Woche, wurde Bayer jedoch in einem Prozess zu 1,5 Milliarden US-Dollar verurteilt. Der Konzern wird voraussichtlich in Berufung gehen. Nicht selten werden die Strafzahlungen reduziert. Bis alle Glyphosat-Klagen abgearbeitet sind, wird jedoch noch eine Weile vergehen. Damit nicht genug. Gestern verurteilte ein US-Geschworenengericht die Leverkusener für den Verkauf von PCB-haltigen Produkten zu 165 Millionen US-Dollar. Auch hier kündigte Bayer an, in Berufung zu gehen. Möglicherweise werden auch hier die Strafzahlungen gesenkt. Der Geduldsfaden ist bei vielen Investoren dennoch längst gerissen.
Spekulationen über mögliche Abspaltungen beispielsweise des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten machen längst die Runde. Druck bekommt Anderson dabei unter anderem von aktivistischen Investoren wie dem Hedgefonds Artisan Partners. Ein Umbau könnte neue Fantasie bei den Investoren wecken. Das KGV von 5,4 und eine Dividendenrendite von 6,5 Prozent (Quelle: Refinitiv) zeigt, dass gewisse Risiken inzwischen eingepreist sind. Weitere Rückschläge sind dennoch nicht ausgeschlossen.
Chart: Bayer
Widerstandsmarken: 35,20/39,56/42,53/43,90 EUR
Unterstützungsmarken: 27,28/31,84/32,49 EUR
Die Aktie von Bayer ist Anfang der Woche bis auf EUR 32,49 gestürzt und pendelte sich im weiteren Verlauf zwischen EUR 32,49 und EUR 35,20 ein. Indikatoren wie der RSI signalisieren eine überverkaufte Situation. Daraus bereits ein Kaufsignal abzuleiten wäre jedoch vermessen. Weitere Rücksetzer auf EUR 32,49 oder auf historische Tiefs von EUR 31,84 oder gar EUR 27,28 können nicht ausgeschlossen werden. Es erscheint somit ratsam eine Stabilisierung abzuwarten. Oberhalb von EUR 35,19 könnten weitere Kaufsignale folgen
Bayer in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 01.09.2023– 22.11.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de
Bayer in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)
Betrachtungszeitraum: 23.11.2004 – 22.11.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de
Strukturierte Produkte wie Bonus-Cap-Zertifikate könnten eine Investmentmöglichkeit sein. Diese Wertpapiere sind mit einer Barriere und einem Bonuslevel/Cap ausgestattet. Notiert die Aktie bis zum finalen Bewertungstag stets oberhalb der Barriere, erhält der Investor am Laufzeitende den Cap – angepasst um das Bezugsverhältnis – ausbezahlt. Andernfalls droht allerdings ein Verlust. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit, gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung des Leitindex teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie in die entgegengesetzte Richtung einschlägt.
Bonus Cap-Zertifikate auf den Bayer
Basiswert | WKN | Verkaufspreis in Euro | Barriere in EUR | Bonuslevel/Cap in EUR. | Finaler Bewertungstag |
Bayer | HD0MHF | 35,64 | 26,00 | 44,00 | 20.09.2024 |
Bayer | HD095Z | 35,96 | 25,00 | 45,00 | 20.12.2024 |
Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 22.11.2023; 11:20 Uhr
Faktor Long Optionsscheine auf Bayer für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie
Basiswert | WKN | Verkaufspreis in EUR | Basispreis in EUR | Reset Barriere in EUR | Hebel | Letzter Bewertungstag |
---|---|---|---|---|---|---|
Bayer | HD0VV3 | 9,43 | 22,656667 | 25,48875 | 3 | Open End |
Bayer | HD0VUZ | 9,04 | 27,188 | 30,5865 | 5 | Open End |
Bayer | HD0VV2 | 7,63 | 29,5425 | 31,840907 | 10 | Open End |
Bayer | HD0VV8 | 6,88 | 30,996 | 32,5458 | 15 | Open End |
Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 22.11.2023; 11:20 Uhr
Faktor Short Optionscheine auf Bayer für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie
Basiswert | WKN | Verkaufspreis in EUR | Basispreis in EUR | Reset Barriere in EUR | Hebel | Letzter Bewertungstag |
---|---|---|---|---|---|---|
Bayer | HC2825 | 26,50 | 45,314421 | 42,48227 | -3 | Open End |
Bayer | HB99C7 | 20,77 | 40,782606 | 37,385415 | -5 | Open End |
Bayer | HC3044 | 12,98 | 37,383745 | 35,006139 | -10 | Open End |
Bayer | HD0VV9 | 14,02 | 36,250667 | 34,662888 | -15 | Open End |
Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 22.11.2023; 11:20 Uhr
Weitere Produkte auf die Aktie der Bayer finden Sie unterwww.onemarkets.deoder emittieren Sie einfach Ihr eigenes Hebelprodukt.Mit my.one direct bei stock3 Terminalkönnen Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches HVB Hebelprodukt konfigurieren und emittieren!
Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss.
Diese Informationen stellen keine Anlageberatung, sondern eine Werbung dar. Das öffentliche Angebot erfolgt ausschließlich auf Grundlage eines Wertpapierprospekts, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") gebilligt wurde. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Empfehlung zu verstehen, diese Wertpapiere der UniCredit Bank GmbH zu erwerben. Allein maßgeblich sind der Prospekt einschließlich etwaiger Nachträge und die Endgültigen Bedingungen. Es wird empfohlen, diese Dokumente vor jeder Anlageentscheidung aufmerksam zu lesen, um die potenziellen Risiken und Chancen bei der Entscheidung für eine Anlage vollends zu verstehen. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.
Funktionsweisen der Produkte: https://blog.onemarkets.de/funktionsweisen