Welche Rendite bietet eine Aktienanleihe, worin bestehen die Risiken eines Discount-Zertifikats oder wie hoch sind die Kosten eines Investmentfonds? Standardisierte Informationsblätter liefern Ihnen Antworten auf diese und andere Fragen zu Anlageprodukten.
Anlageprodukte sind mitunter kompliziert. Um mehr Klarheit zu schaffen, hat die EU die PRIIPs-Verordnung (Packaged Retail and Insurance-based Investment Products) eingeführt. Im Zentrum steht das Key Information Document (KID), auch bekannt als Basisinformationsblatt. Darin sind die wichtigsten Details zu Kosten, Risiken und Renditechancen eines Anlageprodukts übersichtlich zusammengefasst.
Der Ursprung der KIDs liegt in der Finanzkrise. Nach 2008 war das Vertrauen vieler Anlegerinnen und Anleger in Banken und insbesondere in Anlageprodukte erschüttert. Die europäischen Aufsichtsbehörden haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, dieses Vertrauen wiederherzustellen. Das PRIIPs-KID soll dazu beitragen, den Anlegerschutz zu stärken, indem es die Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzprodukten fördert.
Das Wichtigste auf nur drei Seiten
Ein PRIIPs-KID ist streng standardisiert und darf maximal drei Seiten lang sein. So können die wichtigsten Informationen schnell erfasst und mit anderen Produkten verglichen werden. Auf der ersten Seite wird das Anlageprodukt näher beschrieben: die Art – handelt es sich zum Beispiel um eine Inhaberschuldverschreibung oder einen Fonds –, die Laufzeit und die Ziele des Produkts.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des KID ist die Darstellung des Risikos. Dieses wird auf einer Skala von 1 bis 7 angegeben, wobei 1 für ein geringes und 7 für ein hohes Risiko steht. Dieser Indikator soll helfen, die mit dem Produkt verbundenen Risiken im Vergleich zu anderen Produkten besser einschätzen zu können.
Danach folgt die Szenarioanalyse. Auf der Grundlage historischer Ergebnisse und bestimmter Annahmen werden verschiedene Szenarien – üblicherweise vier bis fünf – berechnet. Die Szenarien reichen vom sogenannten Stressszenario bis zu einem optimistischen Szenario. Damit soll den Anlegerinnen und Anlegern aufgezeigt werden, wie hoch das maximale Verlustpotenzial ist und wie hoch die Renditen in einem optimistischen Marktumfeld sein könnten.
Darüber hinaus werden die Auswirkungen dieser Ergebnisse über verschiedene Zeiträume, d. h. kurz- und langfristige Anlagehorizonte, dargestellt. Mögliche Verluste oder Gewinne werden nicht nur in Prozent, sondern auch in Euro-Beträgen angegeben, die sich auf einen Standardanlagebetrag – in der Regel 10.000 Euro – beziehen. Die Szenarioanalyse soll Anlegerinnen und Anleger unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem sie eine realistische Einschätzung der Risiken und Ertragschancen ermöglicht. Zu beachten ist allerdings, dass sich die Märkte künftig völlig anders – unabhängig von den Szenarien – entwickeln können.
Einer der letzten Aspekte sind die Kosten im Zeitverlauf. Hier werden die einmaligen, laufenden und gegebenenfalls bedingten Kosten des Produkts detailliert aufgeführt. Dies hilft Anlegerinnen und Anlegern, ein klares Bild davon zu bekommen, wie viel von ihrer Investition tatsächlich in das Produkt fließt und welche Gebühren anfallen könnten.
Das KID richtig nutzen
In der Regel finden Anlegerinnen und Anleger das KID zum jeweiligen Produkt online auf der Seite des jeweiligen Emittenten, zum Beispiel auf der Produktseite von onemarkets by UniCredit.
Anlegerinnen und Anleger sollten das KID sorgfältig lesen und unbedingt in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen. Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, wie das Produkt zu den individuellen Anlagezielen, der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont passt. Es empfiehlt sich zudem, verschiedene KIDs miteinander zu vergleichen, um ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Produkte zu erlangen.
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