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Vorwort
Herzlich willkommen zu Buch 3 der Reihe „Trading mit Hebelprodukten“ mit dem Titel „Risiken begrenzen – Chancen wahrnehmen". Nachdem wir Ihnen in Buch 2 „Rendite durch aktives Handeln“ gezeigt haben, warum eine aktive Geldanlage einer passiven Geldanlage vorzuziehen ist, geht es jetzt in die praktische Umsetzung.

Kapitel 1:Der Ausgangspunkt ist Ihr Trading-Konto
Zu Beginn des ersten Kapitels zeigen wir Ihnen im folgenden Video „Das Trading-Konto“ unter anderem, warum Sie nur Kapital zum Traden verwenden sollten, das nicht zum Leben benötigt wird, und warum eine strikte Trennung vom eigentlichen Lebenshaltungskonto unbedingt notwendig ist.
Das also ist Ihr Trading-Konto. Jetzt, da dies geklärt ist, werden Sie wahrscheinlich feststellen: Der Betrag auf Ihrem Trading-Konto ist auf eine überschaubare Größe zusammengeschrumpft. Das ist auch gut so, denn dann können Sie beherzt handeln und müssen sich nicht um jede Position grämen, die Sie nicht im Gewinn, sondern im Verlust schließen!
Und zum Trost sei Ihnen gesagt, dass Sie es durch Ihr eigenes und aktives Trading selbst in der Hand haben, in welcher Zeit und um welchen Betrag Sie Ihr Trading-Konto Schritt für Schritt aufbauen.
Jetzt stellt sich nur die Frage, bei wem Sie Ihr Trading-Konto eröffnen sollen. Sie haben sicher schon festgestellt: Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Banken, Brokern und Mischformen. Da gibt es beispielsweise die klassischen Filialbanken, die Sie persönlich besuchen können. Im Internet gibt es die Direktbanken, die Sie nicht persönlich besuchen können. Es sei denn, Sie wollten die Servicemitarbeiter einmal persönlich kennenlernen.
Aktives Trading erfordert den richtigen Handelspartner
Ob Sie diesen Aufwand aber für jede Order oder Abbuchung betreiben wollen, ist fraglich. Gut, dass Sie mit den Direktbanken über das Internet oder auch telefonisch direkt in Kontakt treten können. Von Ihrem Arbeitsplatz aus. Da wir uns hier im E-Book mit dem Handel mit Hebelprodukten befassen, wollen wir es mit diesen beiden Typen von Banken auch gut sein lassen. Denn genau damit werden Sie in Berührung kommen, wenn Sie Hebelprodukte handeln.
Vorteile der Direktbanken gegenüber Filialbanken
- Geringe Gebühren für aktive Trader durch Wegfall des Filialnetzes
- Schnelle Umsetzung der Trades
- Sie bieten größtenteils eine komplette Softwarelösung/Handelsplattform für Trader an
Einen guten Überblick erhalten Sie unter:
Eine Möglichkeit, Gebühren zu reduzieren oder sogar gänzlich zu eliminieren, stellt der direkte Handel mit dem Emittenten des gehandelten Hebelprodukts dar. Experten sprechen dabei häufig von sogenannten Over-the-Counter-Aufträgen (OTC). In diesem Fall bietet Ihnen Ihre Bank die Möglichkeit einer OTC-Order. Das schlägt sich zum einen in der Gebührenstruktur nieder, zum anderen aber auch in der Möglichkeit, erweiterte Handelszeiten zu nutzen.
Eine weitere Option, Gebühren zu sparen, ist das Cashback Trading von HypoVereinsbank onemarkets. Mithilfe dieses Services erhalten Sie bares Geld zurück. Denn für jeden börslichen oder außerbörslichen Kauf oder Verkauf von HVB Zertifikaten, Optionsscheinen und Anleihen ab 1000,– € Gegenwert erhalten Sie eine Gutschrift von bis zu 50,– €¹.
Dieser kostenlose Service ist bereits bei mehr als 4000 Banken und Sparkassen nutzbar². Alles, was Sie dazu tun müssen, ist den Cashback über die kostenlose floribus-App zu aktivieren. Erfahren Sie mehr über das Cashback Trading unter: www.onemarkets.de/cashback
Das Thema Gebühren ist aber nur ein Punkt. Wichtiger ist die Erreichbarkeit. Die beste Gebührenstruktur nützt Ihnen nichts, wenn Sie bei Ihrer Direktbank bzw. Ihrem Broker zu Handelszeiten niemanden erreichen.
Die Erreichbarkeit Ihres Handelspartners ist wichtiger als die Gebühren
Notieren Sie sich daher die Rufnummer Ihres Brokers direkt in Griffnähe zu Ihrem Telefon. Und lernen Sie bitte in diesem Zusammenhang auch Ihre Kontonummer und die dazugehörige Telefon-PIN auswendig. Das spart Ihnen im Fall der Fälle Zeit, Nerven und Geld.
Das sollten Sie wissen
- Verwenden Sie für Ihr Trading-Konto nur den Betrag, den Sie in überschaubarer Zeit wieder zurückerwirtschaften können. Die Altersvorsorge, das tägliche Leben und geplante Anschaffungen dürfen hiervon nicht betroffen sein.
- Direktbanken bieten Ihnen die besten Möglichkeiten zum Handel mit Hebelprodukten.
- Nutzen Sie den außerbörslichen Handel mit dem Emittenten (Over-the-Counter-Orders, kurz OTC-Orders) und spezielle Vorteilsaktionen, um Gebühren zu reduzieren.
- Erhalten Sie mit dem Cashback Trading einen Teil Ihrer Gebühren zurück.
- Notieren Sie sich für Notfälle die Telefonnummer des Service-Teams Ihrer Direktbank sowie Ihre Kontonummer und die dazugehörige Telefon-PIN in Griffnähe zu Ihrem Telefon.
¹ Maximal sind 250,– € pro Monat möglich.
² Für Orderabrechnungen von Konten und Depots der HypoVereinsbank ist dieser Service derzeit noch nicht darstellbar.

Kapitel 2:
Risiken begrenzen und Chancen wahrnehmen (Zielsetzung)
Jetzt haben Sie sich ausführlich Gedanken darüber gemacht, was Ihr Trading-Konto letztendlich ausmacht und welcher Teil Ihres Gesamtvermögens Ihnen fürs Trading zur Verfügung stehen soll. An diesem Punkt können Sie sicher auch einschätzen, wie viel Aufwand Sie benötigen, um den eingezahlten Betrag im schlimmsten Fall auf ein Neues zu erwirtschaften. In diesem Sinne halten wir es für eine gute Idee, Sie mit dem wichtigsten Thema überhaupt vertraut zu machen, wenn es um Trading geht: dem Risiko-Management.
Ziel des Risiko-Managements ist es, Ihnen die Basis zu bewahren: Ihr Trading-Konto
Sie sehen, in erster Linie geht es erst einmal darum sicherzustellen, immer handlungsfähig zu bleiben. Erst wenn das gewährleistet ist, können wir auch über die Möglichkeiten sprechen, dauerhaft Gewinne zu erzielen. Meistens kommt das eine aber von selbst, wenn das andere gesichert ist.
Kapitel 2.1:
Vor der Gewinnerzielung kommt das Risiko-Management
Im Endeffekt geht es ja auch darum, langfristig als Trader erfolgreich zu sein. Halten Sie sich in diesem Zusammenhang einmal vor Augen, dass mehr als 90 Prozent aller Trading-Einsteiger mit Ihrem Trading-Konto Schiffbruch erleiden. Vor diesem Hintergrund sind Sie bereits erfolgreich, wenn Sie genau dies vermeiden und zu den restlichen maximal 10 Prozent gehören. Wenn Sie im nächsten Schritt auch noch dauerhaft Gewinne mit Ihrem Trading erzielen, dann sind Sie nicht nur erfolgreich, sondern sehr erfolgreich! Aber einen Schritt nach dem anderen. Stellen wir zunächst einmal sicher, dass Sie Ihr Risiko beherrschen, bevor wir über Gewinne sprechen.
Wir können uns das einmal gemeinsam anhand der folgenden Tabelle anschauen. Sie zeigt, wie groß die Erholung sein muss, um einen Verlust von 10 bis 90 Prozent wieder zu kompensieren. Die Ausgangsbasis für die Erholung ist dabei der Kurs, auf den der gekaufte Wert zurückgefallen ist.

Behalten Sie immer das Gesamtrisiko im Auge!!!
Risikobegrenzung können Sie im Trading auf vielfältige Weise betreiben. Natürlich ist es wichtig, das Gesamtrisiko zu berücksichtigen. Wir sind uns sicher, dass Sie nicht auf die Idee kommen werden, mit einem einzigen Trade Ihr gesamtes Trading-Konto aufs Spiel zu setzen. Diese „Alles-oder-nichts-Strategie" kann sogar das eine oder andere Mal aufgehen, in letzter Konsequenz ist sie aber zum Scheitern verurteilt. Grundsätzlich gesehen besteht generell die Gefahr, alles zu verlieren, wenn Sie Ihr Risiko überreizen.
In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, dass Sie sich eingehend mit den Auswirkungen von Verlusten auf das Trading-Depot beschäftigen. Die entscheidenden Punkte und Konsequenzen haben wir für Sie in dem folgenden Video zusammengefasst.
Auswirkungen von Verlusten
Es wird immer wieder Situationen geben, in denen sich die verlustreichen Trades aufsummieren werden. Dieses als „Draw-down" bekannte Szenario lässt sich im Trading nicht vermeiden. Es ist der Grund dafür, weshalb Risiko-Management das A und O für ein erfolgreiches Trading darstellt.
Begrenzen Sie das Risiko pro Position auf weniger als 1 Prozent
Wir können sogar noch einen Schritt weitergehen: Falls Sie erst ganz am Anfang Ihrer Trading-Karriere stehen und Ihre ersten Schritte auf dem Börsenparkett unternehmen, sind Sie gut beraten, das Risiko pro Position bei weniger als 1 Prozent Ihres Trading-Kontos zu veranschlagen. Auf diese Weise können Sie sich voll und ganz auf den Markt und das Trading konzentrieren, ohne Gefahr zu laufen, dass Ihnen eine Verlustserie den Boden unter den Füßen wegzieht.
Kapitel 2.2:
Von der Risikobegrenzung zur Bestimmung der Positionsgröße
Wenn Sie aktiv an den Märkten handeln und eine Position eröffnen wollen, müssen Sie wissen, was sich hinter den Begriffen „Einstieg", „Risiko" und „Ausstieg“ verbirgt. Sehen Sie dazu das folgende Video, in dem wir für Sie die Begrifflichkeiten im Detail beleuchtet haben. Unter anderem werden die notwendigen Parameter für die Risikobestimmung festgelegt. Dies betrifft sowohl den Einstiegskurs als auch den Ausstiegskurs. Das bevorzugte Mittel hierfür sind Charts.
Einstieg, Risiko, Ausstieg
Neben der Bestimmung des Risikos ist die Risikobegrenzung ein wichtiger Punkt. Denn jede Aufwärtsbewegung findet irgendwann einmal ihr Ende und verkehrt sich in das genaue Gegenteil. Sicher wollen Sie dann nicht mehr mit Ihrer Position dabei sein. Sie definieren Ihren Ausstiegspunkt also dort, wo für Sie die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs nicht mehr gegeben ist. In unserem Beispiel ist das der Punkt, an dem der letzte Tiefpunkt der vorangegangenen Korrektur nach unten durchbrochen wird. Wird dieser Tiefpunkt unterschritten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs steigt, geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs weiter fällt. Damit stehen die Chancen gegen Sie, und Sie müssen Ihre Verluste realisieren. Ohne Wenn und Aber, ohne zu zögern und das Ganze am besten automatisch.
Wir hatten darüber gesprochen, das Risiko zu begrenzen. Jetzt sollen Sie Ihren Verlust freiwillig realisieren? Ist das nicht ein Widerspruch? Nein! Denn indem Sie Ihre Verluste realisieren, begrenzen Sie zugleich Ihr Risiko. Nämlich auf den bereits festgelegten und gut kalkulierten Betrag. Sie begrenzen Ihren Verlust mit einem „Stop-Loss".
Der Stop-Loss ist zwingend und hilft dabei, Verluste kalkulierbar zu machen
Die Konzentration auf das Risiko oder besser den prozentualen Anteil Ihres Trading-Kontos, mit dem Sie ins Risiko gehen, stellt dabei sicher, dass Sie immer ein angemessenes Risiko in Kauf nehmen. Gleichzeitig beschleunigt diese Vorgehensweise in Gewinnphasen den Aufbau Ihres Kontos. Denn bei steigendem Kontostand erhöht sich die Positionsgröße automatisch. In Verlustphasen bremst diese Systematik zugleich die Reduzierung Ihres Kontos, da sich mit jedem Verlust der zur Verfügung stehende Risikobetrag verringert. Das ist ein überaus sinnvoller Nebeneffekt Ihres Risiko-Managements.
An dieser Stelle wird es Zeit, den Blick auf die Ermittlung des „Gewinnziels“ zu richten. Im nächsten Video dreht sich daher alles um das Thema „Gewinnerwartung“ und welchen Einfluss dieser Punkt auf das Trading-Verhalten hat. Hierzu zeigen wir Ihnen, was es mit dem Begriff „Chance-Risiko-Verhältnis" (CRV) auf sich hat und wie man diese Kenngröße gezielt berechnet.
Gewinnerwartung
Das Chance-Risiko-Verhältnis ist eine sehr interessante Maßzahl, an der Sie unter anderem ablesen können, ob ein Trade überhaupt sinnvoll ist.
Über das Chance-Risiko-Verhältnis können Sie auch messen, wie erfolgreich eine Trading-Strategie ist. Wenn Sie beispielsweise die Hälfte Ihrer Trades mit Gewinn abschließen – Sie also eine Trefferquote von 50 Prozent erzielen – und ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1 dabei erreichen, dann sind Sie am Ende nicht weitergekommen.
Denn Sie werden jeden Gewinner mit einem Verlierer auslöschen – und umgekehrt. Auf jeden Fall werden Sie sich mit Ihrem Trading-Konto nicht von der Stelle bewegen. Sinnvoll ist das also nicht. Sobald Sie sich aber vom CRV 1 nach oben bewegen und beispielsweise bei 1,5 liegen, können Sie sehr wohl ausgesprochen profitabel traden.
Lassen Sie uns folgendes Beispiel heranziehen: Wir wollen mit einem Risiko in Höhe von 100,– € einen Gewinn in Höhe von 150,– € anstreben. Wie sieht das entsprechende Chance-Risiko-Verhältnis dazu aus?

Oder allgemein ausgedrückt:

Sie können anhand des Chance-Risiko-Verhältnisses ganz einfach ablesen, ob ein Trade sinnvoll ist oder nicht. Liegt das Chance-Risiko-Verhältnis bei 1, dann steht einem Gewinn ein gleiches Risiko gegenüber. Der Trade kann sinnvoll sein, solange Sie mehr als 50 Prozent Ihrer Trades im Gewinn schließen. Liegt das Chance-Risiko-Verhältnis unter 1, dann ergibt die Eröffnung dieses geplanten Trades keinen Sinn, denn Sie riskieren mit jedem Trade mehr, als Sie an Gewinn verbuchen können. In der nachfolgenden Tabelle können Sie direkt ablesen, wie hoch Ihre Trefferquote zur Erreichung der Gewinnschwelle sein muss, wenn Sie ein bestimmtes Chance-Risiko-Verhältnis erreichen.

Sie sehen: Je höher Ihr Chance-Risiko-Verhältnis ausfällt, desto mehr verlustreiche Trades können Sie sich leisten. Es kommt also nicht unbedingt darauf an, immer nur Treffer zu erzielen, um erfolgreich traden zu können.
Die Höhe der Gewinne ist für den langfristigen Erfolg entscheidend
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang aber auch, dass das Chance-Risiko-Verhältnis nach oben begrenzt ist. Sie können sich selbstverständlich die entlegensten Kursziele vornehmen und damit auf dem Papier ein entsprechend hohes Chance-Risiko-Verhältnis erzielen. Doch dabei müssen Sie sich immer wieder fragen, wie realistisch es wirklich ist, dass Ihr Kursziel auch erreicht wird. In der Trading-Praxis werden Sie bei Chance-Risiko-Verhältnissen, die deutlich über die Zahl 2 hinausgehen, regelmäßig an die Grenzen des Machbaren stoßen.
Aber natürlich ist auch diese Betrachtung relativ. Denn bei der Planung eines Trades und der Festlegung eines Gewinnziels spielt immer auch der Zeitfaktor eine Rolle. Es liegt auf der Hand, dass ein niedrigeres Chance-Risiko-Verhältnis in kürzerer Zeit erreicht werden kann als ein besonders hohes.
Im folgenden Video zeigen wir Ihnen die Betrachtung des DAX-Charts über einen längeren Zeitraum zur Trendbestimmung und die Betrachtung eines kürzeren Zeitraums zur Ermittlung von Einstieg, Ausstieg und Gewinnziel. Dabei kommt auch das CRV-Tool im onemarkets Trading-Desk zum Einsatz, ein besonders leistungsfähiges Werkzeug, wie Sie gleich sehen werden. Wer sich ausführlich und auf einfache Art und Weise mit dem onemarkets Trading-Desk vertraut machen möchte, findet auf www.onemarkets.de/tv oder unter www.youtube.com/onemarketsde zusätzlich hilfreiche Erklärvideos.
CRV-Rechner und andere Tools
Jetzt wissen Sie, was bei der Berechnung und Anwendung des CRV zu machen und zu beachten ist. Daher können Sie im nächsten Schritt Ihr erworbenes Wissen testen und so weiter in die tägliche Handelspraxis einsteigen. Dazu stellen wir Ihnen verschiedene CRV-Rechenaufgaben zum Selbsttest. Tragen Sie bitte in das Feld Ihr „Ergebnis" den Wert ein, von dem Sie meinen, dass er korrekt ist. Ob Ihr Ergebnis richtig oder falsch ist, wird ihnen im Anschluss automatisch angezeigt.
Ihre Anlage hat einen potenziellen Gewinn (Chance) von 500 €, Ihr potenzieller Verlust (Risiko) liegt bei 200 €. Errechnen Sie das CRV.

500,– € |
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= | |
200,– € |
Ihre Anlage hat einen potenziellen Verlust (Risiko) von 250 €, Ihr CRV liegt bei 2,2. Errechnen Sie den potenziellen Gewinn (Chance).

= 2,2 |
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250,– € |
Ihre Anlage hat einen potenziellen Gewinn (Chance) von 750 €, Ihr CRV liegt bei 0,5. Errechnen Sie den potenziellen Verlust (Risiko).

750,– € |
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= 0,5 |
|
Wir hoffen, dass mit dem Rechentool ein besseres Verständnis der Begriffe Chance und Risiko ermöglicht wurde und wollen die Gelegenheit nutzen, Ihnen noch einige vertiefende Gedanken zum Thema Risiko-Management vorzustellen. Hierfür haben wir mit Wieland Arlt einen renommierten Experten gewinnen können, der sich freundlicherweise zu einem kurzen Interview bereit erklärt hat.

Kapitel 3:
Das Praxisinterview – Risiko- und Money-Management mit Wieland Arlt

Wieland Arlt
Wieland Arlt hat ein Buch zum Thema Risiko- und Money-Management in der simplified-Reihe im FinanzBuch Verlag veröffentlicht. Er engagiert sich mit seiner Torero Traders School in der Ausbildung von Anlegern und Tradern.
Wieland, danke, dass du Zeit für unsere Leser gefunden hast. Was sind deine Erfahrungen mit dem Thema Risiko-Management?
Dominik, die Zeit nehme ich mir gerne. Aus meinen eigenen Erfahrungen, aber auch aus der Trader-Ausbildung, weiß ich, dass gerade am Anfang Trades mit einem deutlich überproportionalen Risiko durchgeführt werden, als dem Trader und dem Trading-Konto letztlich guttut.
Worin äußert sich das konkret?
Die meisten Einsteiger konzentrieren sich zunächst eher auf den perfekten Einstieg und schenken dem Thema Risiko-Management zu wenig Beachtung. So ist es mir auch am Anfang gegangen. Die Positionsgröße habe ich eher willkürlich festgelegt. Mal größer, mal kleiner. In der Summe kann dabei natürlich nichts Vernünftiges herauskommen. Bei vielen Tradern steht am Anfang weniger die Frage nach dem potenziellen Verlust im Vordergrund, sondern eher die Frage nach dem möglichen Gewinn. Dementsprechend optimistisch wird dann auch die Positionsgröße gewählt, nach dem Motto „Wird schon gut gehen!". Das bedeutet in der Praxis dann, dass ein Trader mit einer zu großen Position bei einem normalen Pullback live erleben muss, wie seine finanzielle Schmerzgrenze bereits nach wenigen Punkten erreicht wird und er dann die Position manuell auflösen muss. Die wenigsten Trader können es ertragen, dabei zuzusehen, wie der Trade gegen sie läuft. Ist die Position zu groß und damit auch das eingegangene Risiko zu hoch, dann laufen Trader Gefahr, sich selbst auszubremsen. Selbst wenn eine eindeutige Stop-Loss-Marke definiert ist, wird die Position bereits vorher geschlossen. Natürlich im Verlust. Ironischerweise ist dabei oftmals genau das der Punkt, an dem die gewünschte Richtung dann doch eingeschlagen wird und der Trade ein Gewinner geworden wäre. Ich betone „wäre", denn viele Trader sind dann schon lange mit Verlust ausgestiegen und können nur frustriert zusehen.
Heißt das, dass Trader Verluste auch willkürlich herbeiführen?
Absolut, ja. Denn wenn die Positionsgröße nicht exakt dem eigenen akzeptablen Risiko angepasst ist, dann wird die Angst vor dem Verlust mit jedem Punkt in Gegenrichtung größer. Irgendwann werden irrationale Entscheidungen getroffen. Aus der Angst vor dem Verlust wird der Verlust herbeigeführt, quasi als sich selbst erfüllende Prophezeiung. Das wirklich Fatale daran ist, dass es dann gerade diese Positionen sind, die direkt im Anschluss wie gewünscht verlaufen, nur eben ohne den Trader. In der Folge wird der Trader dann seine nächste Position regelkonform laufen lassen. Wie das Leben so spielt, ist das dann die Position, die direkt in den Stop-Loss läuft. Ein Verlust folgt dem vorhergehenden Verlust und vergrößert die Frustration. Dazu kommt noch, dass regelmäßig zu hören und lesen ist, man solle die Gewinne laufen lassen. Stellen sich die gewünschten Gewinne dann nicht ein und paaren sich diese Erfahrungen mit den beschriebenen Verlusten, ergibt sich ein gefährlicher Cocktail, der einen Trader zermürben kann.
Wie meinst du das genau? Natürlich müssen Verluste begrenzt werden, aber soll ein Trader die Gewinne denn nicht laufen lassen?
Doch, ihr habt das ja auch so dargestellt und ich teile eure Meinung auf jeden Fall. Gewinne muss ein Trader laufen lassen, aber eben nicht bis in die Unendlichkeit. Extrem hohe Gewinne sind unter normalen Umständen eben auch extrem selten. Auch das habt Ihr beschrieben: Auf der Suche nach dem hohen Gewinn wird ein potenziell erfolgreicher Trader zu einem sicheren Verlierer. Statt dem moderaten Gewinn steht dann der Verlust im Buch. Viel erfolgversprechender ist es da doch, wenn in schöner Regelmäßigkeit solide Gewinne erwirtschaftet werden. Daraus ergeben sich gleich mehrere positive Effekte: Erstens vergrößert sich die Basis der Risikoberechnung und damit auch die Positionsgröße mit jedem Gewinntrade. Zweitens gewinnt der Trader Sicherheit im eigenen Handeln und wird positiv in seiner Strategie bestätigt. Das stärkt wiederum das Selbstvertrauen und hilft, den eingegangenen Trade auch wirklich planmäßig durchzuführen. Drittens wird der Trader weniger oft erleben müssen, wie sich seine Gewinnposition in einen Verlierer wandelt. Dementsprechend wird die Gefahr des willkürlichen Eingreifens deutlich verringert, was sich wiederum positiv auf das Selbstvertrauen und das Konto des Traders auswirkt.
Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Erfolgsfaktoren, wenn es um das Risiko-Management geht?
Ganz klar die Bestimmung des Positionsrisikos. Nur wenn dieses angemessen gewählt ist, kann der Trader den Trade laufen lassen, ohne Angst vor dem Verlust haben zu müssen. Natürlich benötigt ein Trader einen Plan, eine Strategie: „Was mache ich wann und wie?" Wenn diese Punkte feststehen, dann ergibt sich alles andere von selbst.
Was ist deiner Meinung nach die größte Gefahr, der gerade Einsteiger beim Trading unterliegen?
Willkür. Schlicht und ergreifend. Willkürlich Positionen zu eröffnen und zu schließen, willkürlich Märkte, Zeitfenster und Produkte zu wechseln. Und natürlich willkürlich in laufende Positionen einzugreifen. Genau an diesem Punkt hilft das Risiko-Management ja auch entscheidend.
Fragebogen Testen Sie Ihr Wissen
Das sollten Sie wissen
- Kleine Verluste sind schneller und einfacher auszugleichen als große. Werden die Gesamtverluste zu groß, droht Handlungsunfähigkeit. Trading ist dann nicht mehr möglich.
- Sie sollten Ihre Gesamtrisiken auf maximal 10 % Ihres Trading-Kontos begrenzen.
- Um 10 % Verlust auszugleichen, ist ein Zuwachs von 11,1 % nötig. Um einen Verlust von 50 % auszugleichen, benötigen Sie bereits einen Zuwachs von 100 %.
- Sie sollten Ihr Risiko pro Trade auf maximal 1 bis 2 % Ihres Trading-Kontos begrenzen.
- Neben dem Einstiegspunkt sollten Sie auch Ihren Stop-Loss definieren.
- Mit dem definierten Risiko, dem Einstiegspunkt und dem Stop-Loss können Sie die optimale Positionsgröße berechnen.
- Neben dem Risiko gilt es, auch den Gewinn zu definieren. Stellen Sie möglichen Gewinn und kalkuliertes Risiko ins Verhältnis, erhalten Sie das Chance-Risiko-Verhältnis.
- Über das Chance-Risiko-Verhältnis können Sie bestimmen, inwieweit ein Trade überhaupt sinnvoll ist.
- Ein hohes Chance-Risiko-Verhältnis mit einem entsprechend hohen Gewinnziel benötigt mehr Zeit zur Zielerreichung. Es bringt damit mehr Unwägbarkeiten mit sich als ein niedrigeres Chance-Risiko-Verhältnis mit einem entsprechend niedrigeren Gewinnziel.
- Je länger ein Trade auf dem Weg zum Gewinnziel läuft, desto länger ist auch die Kapitalbindung in diesem einen Trade.
Zum Schluss möchten wir Sie noch auf unser viertes Buch aus der Welt der Hebelprodukte hinweisen. Hier befassen wir uns unter anderem mit verschiedenen Chart-Formationen, Traden mit Candlesticks und der konkreten Umsetzung eines Trades – im Detail von Experten erläutert und in professionellen Videos umgesetzt.
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